Irgendwann kann ich mich dann doch entspannen, es geht nun hinunter zur Küste. Unten folge ich, weiter abwärts fahrend, einer herrlichen Schlucht, die mich in Lynmouth abliefert, einer von Touristen gut frequentierten Hafenstadt. Die sehen mich dann auch augenblicklich vor 25 % Steigung kapitulieren, schon die Aufgabe, zu Fuß Gepäck und Fahrrad hochzuschubsen, kriege ich so gerade geregelt. So erreiche ich Lynton und damit die pittoresken Kalkklippen, gleichzeitig öffnen sich die Himmelsschleusen, so dass der Rest des Tages an Gemütlichkeit durchaus zu überbieten ist. Zunächst geht es noch einmal ganz hinunter, und anschließend muss ich wieder steigen und steigen und ... Lang und schwer, eine Stunde lang auf einer so schmalen Straße, dass ich mich, um Autos vorbei zu lassen, regelrecht in die nassen Böschungen zur Seite pressen muss. Auch die Autofahrer dürfen bei dieser Gelegenheit ordentlich schwitzen, schließlich geht es rechts einige hundert Meter steil hinunter. Gegen 17.00 mache ich der Extremtour ein Ende, wende mich wieder der "A“ zu, bei mittlerweile strömenden Regen. Nun macht mir wieder Gegenwind zu schaffen und der Umstand, dass die Karte und die Wirklichkeit mal wieder voneinander abweichende Meinungen über das Vorhandensein von Zeltplätzen haben. So rudere ich länger als gewollt durch die Fluten, und erst nach einer abschließenden 12%igen Gemeinheit werde ich kurz vor Barnstable auf einem Bauernhof fündig. Gekrönt wird der Tag dann, als das Zelt schon längst steht und ich gerade gierig die Junkfood des Tages in mich hinein schaufele, von dem hässlichsten Geräusch der Welt – Speichenbruch.