Reise ABC Moldau / Elbe / Weser 2009

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Anreise ... Denkbar kurz: Runter in den Fahrradkeller, und ab auf die wohlbekannte Piste den Rhein hinauf. Man mag mir ja Einseitigkeit vorwerfen, aber ich kann mich an diesem Radweg Richtung Koblenz einfach nicht sattsehen.

 

Berge ... Stapelten sich vorwiegend an einem bestimmten Punkt der Reise neben mir auf, nämlich in der sächsischen Schweiz. Allerdings sorgten auch die Strecken entlang der Moldau und vor allen Dingen der Anstieg aus dem Donautal für etliche Schweißtropfen

 

Campingplätze ... Manchmal nicht genau da, wo ich sie gerne gehabt hätte, aber eigentlich in völlig ausreichender Zahl vorhanden. Allerdings konnte ich mich in Tschechien nicht zu meiner Lieblings-Übernachtungsart durchringen, das lag zum einen an der etwas unsicheren Atmosphäre auf den meist überfüllten Plätzen, zum Anderen rissen die überaus günstigen Zimmerpreise nicht grade ein gewaltiges Loch in meine Reisekasse.

 

Emails nach Hause  ... Wer's mal sehen möchte, HIER gibts eine Zusammenfassung meiner "Life" Berichte an die Freunde zu Hause. Macht Spass am Ruhetag und lässt die daheim gebliebenen ein bisserl mitradeln.

 

Englisch ... Gerät in Tschechien gegenüber Deutsch ganz klar ins Hintertreffen.

 

Fähren ... Dutzende, im Dunstkreis der diversen Flüsse (äh, blödes Wortspiel) musste ich ja häufig die Seite wechseln. Besonders faszinierend fand ich die immer wieder auftauchenden (noch so' Quatsch) Gierseilfähren, die die Strömung als Antriebmittel nutzen.

 

Fahrrad - Highlights ... 2. Hälfte Altmühltal, Deutscher Elbe-Radweg und Oberlauf Weser. Das sollt nicht heißen, dass ich in den anderen Gegenden von Langeweile geplagt wurde, die ganze Tour war ne richtig runde Angelegenheit,

 

Fahrradwege ... Ja, natürlich, daraus bestand doch die ganze Reise! Na gut ... ich muss zugeben, dass es keinen "richtigen" Radweg entlang der Moldau gibt. mein Reiseführer schickte mich auf eine ziemlich hügelige Angelegenheit entlang diverser kleiner Landstraßen mit unterschiedlichen Bezeichnungen, die aber alle gut beschildert waren und meiner Beinmuskulatur einige ordentliche Trainingseinheiten verpassten.

 

Geschäfte am Sonntag ... Auch diesmal erwiesen sich diverse Tankstellen mal wieder als Retter des Blutzuckerspiegels.

 

Hotels ... Gut und günstig in Tschechien, in Deutschland dagegen hatten es mir die Privatzimmer angetan: Viel ruhiger gelegen als die meisten Hotels, und mit so um die 20 Euro incl. Frühstück ein Argument dagegen, sich mit Zelt, Schlafsack und Kocher zu belasten - vorausgesetzt, man erreicht den Zielort zu den Öffnungszeiten der örtlichen Touristeninformation.

 

Orientierung ... Aufgrund guter Karten und meist äußerst löblich gekennzeichneten Radlwege eigentlich kein Problem; allerdings möchte ich an dieser Stelle den Betreuern des Kaiser-Radweges empfehlen, mal eine Sammlung zu veranstalten zur dringend notwendigen Komplettierung des zuständigen Schilderwaldes.

 

Preise ... Wie gesagt, gerade in Tschechien recht günstig. Allerdings muss ich an dieser Stelle doch mal eine Lanze für das ach so hochpreisige Deutschland brechen: Trotz meiner diesjährigen Faulheit ab Mitte September, was Zeltplätze betraf, verschonte die Reise meinen Geldbeutel einigermaßen - naja, kein Wunder, wenn man sich am Frühstückstisch der diversen Pensionen dermaßen vollfuttert, dass die ersten Hügel am Morgen kaum zu bewältigen sind.

 

Reisezeit ... Anfang August bis Ende September, 8 Wochen. 

 

Routenbeschreibung ...  Die Mails nach Hause wurden mit "Flusswege" betitelt, und so war's dann auch. Also, in dieser Reihenfolge gluckerten zur Seite: 

Rhein -  Kalles Heimatgewässer und auf dem Teil, was ich heuer hinter mich brachte, auch ordentlich sagenumwogen.

Main - Überraschend abwechslungsreich, auch und grade im Bereich Frankfurt. Allerdings muss man im Dunstkreis der hessischen Hauptstadt jede Menge ziemlich skuriller Autobahn-Überquerungen (allerdings gut beschildert) ableisten, da ist man nachher schon reif für den Äppelwoi.

Tauber - "Liebliches Taubertal" heißt der begleitende Radweg; von wegen! Darunter versteht man doch süß. entspannend, ich leg mich zurück und genieße - nix da, man darf sich ordentlich auf den diversen Hügeln ins Zeug legen. 

Altmühl - Die ersten 100 KM ab Rothenburg o.d.T. bergen keine großen Überraschungen, aber spätestens ab Pappenheim geht die Wutz ab: Jede Menge Felsen und olle Schlösser tummeln sich an der Seite, absolut empfehlenswert!

Donau - Naja, war halt nur ein kurzes Stückchen und animiert auf der Strecke von Regensburg bis Passau eher zum intensiven Kurbeldrehen; aber auf dem restlichen Weg bis zur "Donauschlinge" hab ich dann verstanden, wieso die Etappe Passau - Wien so hartnäckig als Vorzeige-Radlweg beworben wird.

Moldau - Ist richtig großes Abenteuer und auf den ersten KM mit teilweise recht merkwürdigen (Wald)Wegen bestückt. Aber dann kriegst du das volle Programm: Herrliche Städte, immer wieder heftige Steigungen und jede Menge ruhige Wege.

Elbe - Die Hauptbegleiterin meiner Reise und, grade im östlichen Teil, immer wieder mit unterschiedlichen Landschaftsformen gesegnet. Rezept für einen "normalen" Radurlaub: In Hamburg aus dem Zug fallen und, meistens mit dem Wind im Rücken, die gut 700 KM bis Dresden in Angriff nehmen, abschmecken zum Schluss mit ner ordentlichen Portion Wanderungen in den diversen und wunderschönen Massiven des Elbsandsteingebirges.

Weser - Erstes (Nordsee) und letztes (Weserbergland) Drittel hochinteressant, der Mittelteil dagegen taugt dann eher zum meditativen Rumgurken zwischen den vielen kleinen Bauerndörfern, die da in der Gegend rumliegen.

Fulda - Einer der "Quellflüsse" der Weser und auf dem kleinen Stück bei Kassel, das ich beehren durfte, ganz nett.

Eder - Verbindungsgewässer vom / zum Sauerland. Der Fluss selber ist schön klein und einsam gelegen und durch einen Stausee geadelt, der durch das permanente Niedrigwasser unserer Tage höchst anschaulich Teile der versunkenen Dörfer wieder zum Vorschein bringt. Der Radweg dagegen ist von eher, äh, fordernder Mentalität, so dass ich teilweise lieber auf die Straße ausgewichen bin. 

Möhne - Stausee Nr. ... upps, keine Ahnung, war jedenfalls auch ein netter Vormittag.

Ruhr - Kaiser- und Ruhrradweg sind längs des Flusses identisch, und tatsächlich ist dieses gemeinsame Stück höchst unterhaltsam. Von den Industrie-Hochburgen zur Seite kriegt man kaum was mit und wenn, handelt es sich um meist recht nett herausgeputzte Einrichtungen, die Denkmal-Charakter haben.

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Städte ... Tja, das waren die Stars der Reise. Rothenburg ob der Tauber, Passau, Prag, Dresden oder Hamburg sind natürlich schon Reiseziele für sich, aber eigentlich brachte jeder Tag jede Menge wunderschöne kleine Perlen der Gattung "Alt und fein" hervor.

 

Straßenzustand ... Damit ist eigentlich Tschechien gemeint, denn dort düst man auf kleinen - und guten (aber steilen) - Straßen entlang. Die Radwege in Ostdeutschland sind nach wie vor, äh, höchst abwechslungsreich; aber auch im Westen regiert nicht immer glatter Asphalt. Für ein Rennrad wäre die Reise in dieser Form ganz klar eine eher recht stark belastende Angelegenheit.

 

Verkehr ... Hat mich dieses mal kaum interessiert, und ich muss zugeben, das ist auch einer der Gründe, warum das Ganze so entspannend war.

 

Versorgung ... Auch in Tschechien kein Problem. Allerdings führen die wohlmeinenden Erschaffer der Radwege diese meist so raffiniert an den Innenstädten und somit an den Supermärkten vorbei, dass man - schwupps - schon wieder an den Versorgungsmöglichkeiten vorbeigedüst ist, obwohl der Magen knurrt und man seit etlichen Viertelstunden sehnsüchtig auf den nächsten Konsumtempel wartet.

 

Wetter ... Erste Sahne, zumindest für Mitteleuropa. 2 Vormittage musste ich meine Regenjacke ausgiebig testen, ansonsten war's trocken, wenn auch nicht immer sonnig.

 

Wind ... Klassisch. Immer auf dem Weg nach Westen ein sehr entgegenkommender Gesell, der mich besonders die letzten 5 Tage auf dem Elbe-Radweg ziemlich ausgelassen betätschelte.

 

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