Anreise ... Nun ja, schwimmen wär ein bisschen viel verlangt. Ansonsten bieten sich die Niederlande als gute Gelegenheit zum "Aufwärmen" an, von Hoek van Holland aus ist die Insel dann in knapp drei Stunden erreicht - irgendwie unromantisch: In den 80ern brauchten die Fähren noch die ganze Nacht.
Bed & Breakfest ... Sehr britischer Ersatz für fehlende Campingplätze mit morgendlicher Vollversorgung für Anti-Vegetarier.
Berge ... eigentlich gibt's ja kaum welche (bis auf Nordwales), aber dafür jede Menge Landschaft, die aussieht, als hätte das Land die Beulenpest. Angeblich soll in Großbritannien der Fußball erfunden worden sein, ich frage mich, wo die dafür ein hinreichend ebenes Gelände gefunden haben ...?
Campingplätze ... Stellenweise ein bisschen dünn gesät (oder es gab sie gleich rudelweise) Aber im Großen und ganzen gab's nix zu meckern, zumal eine Nacht mit Bed & Breakfest auch nicht zu verachten ist.
Cornwall ... besteht in der Hauptsache aus alten Zinnbergwerken, Palmen und wadenmordenden Küstenstraßen.
Ernährung ... Ausgerechnet im Land der schlechtesten Köche kann man sich wunderbar während des Tages aus den Regalen der Supermärkte bedienen - vorausgesetzt, man hat Null Bock auf gesunde Kost und steht der allgemeinen BSE-Hysterie gleichgültig gegenüber (ein leicht perverses Geschmacksempfinden schadet auch nicht ...)
Fahrrad - Highlights ... alle kleinen Straßen auf der Insel besitzen diese unwiderstehliche Mischung aus Verkehrsdichte, die gegen Null tendiert, stehengebliebener Zeit und der Erwartung, dass jeden Moment Mrs. Peel und Mr. Steed um die Ecke kommen könnten.
Fahrradfahrer ... Hab nicht allzu viele Kollegen getroffen. Hey, Masochisten dieser Welt, wo wart Ihr?
Geschäfte am Sonntag ... beruhen auf Privat-Initiative, sind in der Tat keine Seltenheit.
Land's End ... Früher schien an diesen westlichsten Punkt Großbritanniens die Welt wirklich zu Ende zu sein, aber bei der mittlerweile existierenden Touristen-Melkmaschine bedarf es schon einer gehörigen geistigen Anstrengung, die raue Einsamkeit dieser Gegend nachzuempfinden.
Leute ... Hach, ich mag sie einfach. Man muss das einfach erlebt haben, wenn ein einfacher Landarbeiter einem voller Würde und jenem britischen Hauch Ironie die Strecke erklärt ...
Preise ... Geradezu norwegisch anmutende Unartigkeiten, allerdings waren die Campingplätze mit ca. 6 Euro im Schnitt recht günstig.
Reisezeit ... Knapp sechs Wochen von Anfang Mai bis Mitte Juni.
Routenbeschreibung ... Von Köln Richtung Westen zur Küste (Hoek van Holland) Dann von Harwich aus mehr oder weniger direkt nach Nordwales, dann, meist in Küstennähe, über den kleinen Umweg Cornwall zurück nach Dover. Hier geht's zur Karte.
Wales ... Ach ja, diese Regenprüfung ... Aber ich hab's auch schon anders erlebt. Auf jeden Fall sind die Sträßchen noch ein bisschen winziger und die Häuser festgefügter als anderswo.
Wandern ... Tja, wäre gerade in Wales und Cornwall vielleicht sogar 'ne besserer Lösung als Radfahren (hey, du spinnst wohl!) Allein der South West Coast Path, 1.000 KM rund um Cornwall, mmh ...
Wasser ... Gab's eh reichlich von oben, da musste nicht so viel in die Flaschen rein.
Wetter ... Wales hat mich in dieser Beziehung nicht gerade glücklich gemacht, aber der Rest war eigentlich in Ordnung.