Am Morgen verweile ich noch für ein paar Minuten an der altehrwürdigen Winchester Cathedral – OK, unser Kölner Dom ist älter und größer, dafür ist das Teil hier schon etwas länger fertig und atmet die richtige Mischung aus Religion und Nähe zur ältesten Lehranstalt Englands; Oxford ist lediglich ein Ableger der hier ansässigen und äußerst ehrwürdigen Uni: Tatsächlich existieren noch die ersten, rund 800 Jahre alten Hallen. Mächtig beeindruckt wende ich mich Richtung Petersfield, diesen Ort habe ich damals auch durchquert, um dann kurz vor Winchester die Nacht in einer herrlichen ... Herberge ... zu ... verbringen - oh nein! Konnte ich Schussel nicht gestern Abend auf den Gedanken kommen?? Und tatsächlich, nach einer kurzen Fahrt auf der Hauptstraße schlängelt sich rechts eine winzige Nebenstrecke heran, die dann auch prompt zu dem idyllischem Bau führt, in dem ich damals so komfortabel logiert habe – Mann, wenn’s bei mir aussetzt, dann aber richtig! In der Folge wiederhole ich die damalige Traumfahrt zwischen sanften Hügeln und durch abgelegene Dörfer hindurch, der britische Traum schlechthin begleitet mich zur Seite. Nach einer kurzen Pause in Petersfield schieße ich mich auf eine höchst überflüssige Umlaufbahn um den Ort ein, verbringe anschließend ein paar lausige KM auf einer vielbefahrenen Strecke. Dann geht es nach links weg in die “South Downs“, einem langgezogenen Gebirgszug, der südöstlich verläuft und nun fast bis zur Küste mein Begleiter bleibt. Es wird eine leichte Tour mit sanften Steigungen, viel Wald und wenig Verkehr – und einer gebrochenen Speiche, die das nachmittägliche Vergnügen ein wenig mindert, ohne mich allerdings groß aufzuhalten.