Jetzt heißt es wieder schuften, die Straße beschreibt einen weiten Halbbogen und liefert mich nach standesgemäßer Abfahrt in Looe ab, auch hier herrschen pittoreske Ansichten vor – also, diese cornischen Hafenstädte haben was, man wähnt sich glatt in Südfrankreich; na gut, so viel Bingo-Hallen würde man da nicht finden. Auf zum Finale! Lang und steil strebt die Straße aufwärts, bis ich auf die Hauptstraße Richtung Plymouth treffe. Sofort geht es wieder runter bis auf Meereshöhe, anschließend das gleiche nochmal rauf (Irgendwann lern‘ ich es sicher, die Karte richtig zu interpretieren) Doch die letzten Meilen bis zur Stadt sind vergleichsweise einfach. Gleich 4 Ketten-gezogene Fähren bringen den Riesenstapel Großstadtsüchtiger auf die andere Seite der Bucht, auf ins Gewühl! Na ja ... Meine Vorfahren haben hier im zweiten Weltkrieg dermaßen mit Fliegerbomben gewütet, daß der deutsche Ausdruck "Blitzkrieg“ Eingang in das englische Vokabular gefunden hat; dementsprechend besteht die Stadt eigentlich nur aus äußerst uncharmanten Nachkriegsbauten, und so wusele ich gerade mal ein paar Runden in der Fußgängerzone umher, dann zieht es mich weiter. Ohne Orientierungsprobleme (da kann man mal sehen, wie uninteressant die Stadt ist) strebe ich weiter in östliche Richtung, zuerst ein wenig vom Feierabendverkehr umspült, doch dann gibt es sogar einen dicken Fahrradweg zur Seite, nicht zu fassen. Ein wenig strampele ich noch vor mich hin, doch schon nach 20 KM öffnet sich vor mir ein Übernachtungsparadies, genau die richtige Kalle-Einheit: Ein paar Häuser incl. Kramladen und Pub umschließen den einzigen Roundabout des Ortes, dessen Abzweigung zu einem schön ruhigen Campingplatz führt und dem ich mich selbstverständlich nicht verweigere.