Nach einem, selbst für englische Verhältnisse, überaus üppigen Frühstück geht es erst mal 20 einfache KM in südöstliche Richtung, durch kleine, schematisch angelegte Städte. Danach habe ich habe einige Mühe, den Weg zu finden, immer wieder fahnde ich mühevoll nach dem Weg, sause steile Straßen hinunter, nur um festzustellen, dass die Straße nicht in die gewünschte Richtung führt – also alles wieder hoch. Irgendwann habe ich die Nase voll von der Sucherei und begebe mich auf die "A“ Richtung Newport. Dort angekommen, klinke ich mich mit Hilfe des Kompass in die Strecke ein, die zu den Brücken über die Severn-Meerenge führt. So verlasse ich auf gleiche Weise dieses faszinierende Land, wie ich es zuletzt vor 6 Jahren betreten habe. England heißt mich willkommen, doch nur auf dem Schild: Ein wüster Gegenwind lässt mich stellenweise kaum schneller als 12 KM/H fahren. Da ich über diesen Teilabschnitt keine Karte besitze, klebe ich auf der "A“, Wind und Motorenlärm bilden ein höllisches Konzert, bei dem ich lieber keine Zugabe verlangen möchte. Ich radele stur weiter, einen hübschen, breiten Fluß zur Seite, der mich daran hindert, die richtige Richtung einzuschlagen. Endlich erreiche ich eine Brücke, die auf die richtige "A“ führt, hin zu einer Region, die ich wieder kartentechnisch erfassen kann. Uff, noch 20 Meilen bis zu bekanntem Gebiet, ich richte mich ein; es ist mittlerweile 18.00 Uhr. Eine Stunde später kann ich dann einem Pub ("The Rising Sun“, in meinem Fall war‘s eher umgekehrt) nicht widerstehen, es wurde auch Zeit; als ich zum Schlummertrunk in die Gaststube hinuntergehe, meint die Wirtin: "Do you feel better now?“