Der Himmel ist bedeckt, die kurze Hose wandert ins Gepäck.
Tja, viel gibt es nicht zu erzählen, eigentlich ist es immer die gleiche
Waldgegend, die natürlich ihre eigenen Reize besitzt; besonders, wenn man hoch
oben auf einem Hügel steht und sieht, wie dieser Bandwurm aus Asphalt sich
durch einen endlos scheinenden Wald schlängelt. Zunächst sind's mäßige
Schwierigkeiten, die mich am strampeln halten; nach 50 KM erreiche ich Wonowon,
Meile 101. Dort gönne ich mir Fish & Chips, mit Salat und einer Maissuppe
vorher, alles ausgezeichnet und viel zuviel. Dann kommt mehr Sonne raus und die
Strecke wirft mehr Falten, wieder verfluche ich meine Faulheit, die mich vom
rechtzeitigen Wassertanken abgehalten hat - es soll so gerade reichen. Es gibt
durchaus ab und zu Anlass, der Kamera die weitläufige Welt zu zeigen, die
Gegend fasziniert mich, auch und gerade wegen der zunehmenden Einsamkeit. Wenn
ich mal halte, kann es durchaus sein, dass fast absolute Stille um mich herum
herrscht, der Verkehr ist jetzt ausgesprochen dünn. Einmal folgt mir ein Coyote
für ein paar hundert Meter, seltsam - ein Hauch von Paradies. Etwa 40 KM vor
dem Tagesziel werden die Auf- und Abschwünge (Hauptsächlich die
"Auf") intensiver, es geht reichlich an die Kondition. Oh Mann, 120 KM
Wald sind es inzwischen, ich bekomme eine Ahnung von der Struktur des mittleren
Westens!