Reise ABC Schweiz 2010

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Anreise ... Na, dann versuchen wir's heuer mal mit der Bahn, südwärts von Köln nach Basel. Experiment gelungen, Zug nur leicht verspätet - allerdings hätte ich gehörig mit den Zähnen geknirscht, wenn ich irgendwo hätte umsteigen müssen; an den diversen Knotenpunkten gab's immer wieder die gekonnt intonierte Auskunft via Sprechanlage, dass die diversen Anschlusszüge leider nicht warten konnten ... Rückreise dann von Chur nach Kölle - insgesamt kein Problem, hatte nur mittendrin die Befürchtung, Sonderzuschlag zahlen zu müssen, wegen der mitgeführten Sauna. Doch dann wurde mir klar, es handelte sich nur um die traditionell im Hochsommer defekte Klimaanlage ...

 

Berge ... naja, deswegen war ich schließlich hier, ne? Pünktlich beim Erreichen der Schweiz reckten sich die weißbemützten Gesellen hoch in die Atmosphäre und begleiteten mich eigentlich die ganze Zeit über - während der heißesten Pass-Passagen nicht unbedingt zu meiner ausschließlichen Freude. Genauer gesagt, bestand die Tour im Wesentlichen aus einem intensiven Herumwuseln um die Eiger / Mönch / Jungfrau Region und anschließendem Abreiten des Wallis, beides gleichermaßen ehrfurchterzeugend.

 

Bodensee ... Immer wieder gern genommener Zwischensnack auf den Touren in die südlicher gelegenen Gefilde Europas, das "schwäbische Meer" macht einfach Laune und bietet genug reizvolle und vor allen flache Routen zum gemütlichen Einfahren. 

 

Brunnen ... 1. Niedlicher Ort in der Zentralschweiz am Vierwaldstätter See, den ich sowohl am Anfang als auch gegen Ende der Tour beehren durfte. Gegenüber, an anderen Ufer des Sees, haben ja bekanntlich ein paar Urschweizer so um 1300 herum ein zünftiges Wiesenfest gefeiert, Ergebnis: Ein (Rütli) Schwur der besonderen Art und ein kleiner Staat mit vielen Besonderheiten, der auch heute noch für den Rest von Europa, so scheint es manchmal, nur ein spöttisches Lächeln übrig hat. 

2. Höchst willkommene Gelegenheiten zur Auffrischung des Wasservorrats, bei den heftigen Temperaturen auf dieser Tour oft bitter nötig und auch reichlich vorhanden - Danke!

 

Campingplätze ... Ebenso gut (und natürlich sauber!) wie zahlreich vorhanden. Naja, manchmal überkam den hier Schreibenden dann doch der Wunsch nach Gemütlichkeit und dann tauchten vor dem geistigen Auge jede Menge Gründe auf, warum ausgerechnet heute ein Platz in der Plastikhütte strategisch ungünstig wäre - will sagen, Faulheit siegt manchmal über Gelegenheit. Einen Campingplatz, den bei Sierre, will ich allerdings besonders hervorheben, dort thronte ich hoch über den Tal oben am höchsten Punkt des auf einem Hügel gelegenen Platzes mit einer Super-Aussicht zu allen Seiten. Dass vor dem Aufstellen des Zeltes jede Menge Tannenzapfen mühsam vom Boden des zugeteilten Geländes subtrahiert werden mussten, fällt dann auch nicht weiter ins Gewicht ...

 

Englisch ... Hä? Naja, schließlich geistern ja in dem Ländle außer Deutsch noch einige andere Sprachen rum, und so könnte man versucht sein, in den entsprechenden Gegenden einen Versuch mit der allgegenwärtigen Gemeinschaftszunge zu wagen. Ist natürlich Blödsinn, ein bisserl germanisch geht immer.

 

Fahrrad - Highlights ... Tja, da eigentlich die gesamte Tour landschaftlich ein Megahammer war, geht es jetzt nur um die Teile, wo Genussradeln pur auf dem Speiseplan stand: 

- Bodensee (um den östlichen Teil herum)

- Große Teile des Vierwaldstätter Sees

- Wallis (Auf Radlwegen entlang der Rhone)

- Strecke am Walensee entlang nach Chur

 

Fahrradwege ... Liebe Schweizer, man kann des Guten auch zuviel tun! Ja, zugegeben, das habt Ihr ganz ordentlich hingekriegt, mit vielen Schilder und so und auch ner reichlichen Menge vom Verkehr unbelästigter Strecken - aber muss man denn unbedingt von herrlichen kleinen Landstraßen runter führen und den müden Radler, der eigentlich nur noch ankommen will, über eine dreimal so lange Route wie nötig führen, damit einige ungenützte Feldweg eine Renaissance erleben?

 

Furka-Pass ... Knapp 2.500 m hohes Highlight der Tour, in mehrerer Hinsicht. War nicht ganz so heftig, wie es sich anhört, weil man sich, aus westlicher Richtung kommend, bereits zuvor über das Goms auf etwa 1.500 m Höhe hochgearbeitet hat, bevor der eigentliche Passanstieg beginnt. Blöderweise bin ich an einem Samstag da hochgedackelt und durfte mir die Straße mit jeder Menge Zweiradbegeisterten der motorisierten Art teilen ... mag keine Motorräder mehr ...

 

Geschäfte am Sonntag ... Tankstellen halt - klar, ne! Waren auch ziemlich gut bestückt, zumindestens im Dunstkreis der größeren Städte.

 

Genfer See ... Wenn man vom Norden kommend auf Lausanne runtersaust und am See einen Linksschwenk einleitet - aaah, Paradies pur. Zwar muss man manchmal auf die lärmende Straße ausweichen, aber als Entschädigung gibts herrliche Ausssichten (vor allen Dingen bei klarem Wetter auf die gegenüber liegende Seite) und ab und zu entzückende kleine Radwege direkt am Ufer entlang. Dann noch das bombastische Montreux - ein Nachmittag zum Genießen.

 

Goms ... Östliche Fortsetzung des Wallis, also immer an der jungen Rhone entlang. Wenn man wie ich Trottel auf dieser Tour flussaufwärts pedalt, heißt das Knochenarbeit im manchmal nicht gerade zahmen Verkehr. In Gegenrichtung ist es ein lässiges Vergnügen, gemütlich die ganzen Steigungen hinunterzusegeln.

 

Grindelwald ... Gut erschlossenes Ausgangsgebiet für Möchtegern- und richtige Bergsteiger zur Erschließung des Jungfraugebietes. Hält mit der Jungfraubahn bzw. deren Zubringer die nötige Infrastruktur zur Erfreuung von bergsüchtigen Touristen aller Herren Länder vor ... na gut, meist japanischer Prägung ...

 

Hotels ... Och, für den Individualtouristen gibts ne ganze Menge kleiner und mittlerer Einrichtungen die auch den Geldbeutel nicht allzu stark strapazieren. Ein besonders nettes Domizil für ca. 25 Euro erfreute mich nach dem Aufstieg durch das Goms, ruhig gelegen und sogar mit nem schönen Balkon, auf dem ich meine müden Glieder so richtig der Abendsonne darbieten konnte. Frühstück gabs allerdings nicht, man "wolle den Restaurants die Gäste nicht wegnehmen" - Hä?

 

Interlaken ... Genau zwischen Brienzer und Thuner See gelegen und mit jeder Menge Campingplätze, die sogar nummeriert sind, geschmückt, war diese Touri-Hochburg ein idealer Ausgangspunkt zum Besuch von Eiger und Co.

 

Menschen ... Sind halt ein ganz eigenes Völkchen, diese Schweizer, egal, in welcher Sprache sie parlieren. Nicht unfreundlich, halt ein bisserl zugeknöpft, schaut man gelassen auf den Rest der Welt, übt sich in professioneller Gastfreundschaft und überhört geflissentlich das Wehklagen der Gäste über das Preisniveau.

 

Orientierung ... Nun habe ich mich ja schon weiter oben über die zahllosen Radwege und deren Beschilderung ausgelassen, abgesehen von meiner vielleicht sehr subjektiven Nörgelei gibts in dieser Beziehung kaum was zu meckern. Naja, und wenn man erstmal einen der diversen Passgemeinheiten angeht, gibt's in der Regel kaum noch ne Möglichkeit, sich zu verfahren.

 

Preise ... Jo, teuer. Hat allerdings vorwiegend mit dem heuer schwächelndem Euro-Kurs was zu tun, bei dem Vorjahreskurs  von 1 : 1,5 wärs eigentlich ganz erträglich gewesen.

 

Reisezeit ... 4 Wochen Mitte Juni bis Mitte Juli, so richtig die megaheissen Wochen in diesem Jahr. Versüste mir die diversen Anstiege natürlich ungemein.

 

Rhein ... Den alten Gesellen bin ich im Laufe der diversen Touren aj schon von der Quelle bis zur Mündung gefolgt - aber da gab es dieses Stück zwischen Basel und Bodensee, das fehlte noch. Ist vielleicht ein bisserl albern, war aber einer DER Auslöser für die diesjährige Tour. Ach so, klar - war guut!

 

Routenbeschreibung ...  Wie gesagt von Basel zum Bodensee, kleiner Schwenk drumherum und nach Erreichen der Schweiz zum Vierwaldstätter See. Ausgiebiges Genießen dieses Urschweizer Gewässers, dann über den Brunigpass nach Interlaken und von dort zu Lac de Neuchatel / Genfer See. Ab ins Wallis, Aufstieg zur Rhonequelle aufm Furka-Paß und Überschreitung desselben. Schussfahrt runter zur Rütli-Wiese, dann noch ein letzter Paß Richtung Osten - juche, simmer wieder am Rhein und beschließen die Tour in Chur.Hier geht's zur Karte

 

Saas-Fee ... Also, hier ziehts dann wohl die "richtigen" Bergsteiger hin. Traumhaft gelegen in der Nachbarschaft des Matterhorns, mit jeder Menge alter Bauten und natürlich dem zu erwartenden Overkill an touristischen Einrichtungen.

 

Schweiz ... Noch immer gut erhaltene Stämme-Vereinigung in der Mitte Europas, deren Einwohner im französischsprachigen Teil noch originaler wirken als die Franzosen selber. Jede Menge Seen, Berge und Dörfer, die immer wieder hoch oben an den unbegreiflichsten Stellen auftauchen.

 

Städte ... Ja, es gibt sie noch, die typischen, fahnenverzierten Straßen und Gassen, gerade und auch in den größeren Gemeinden.

 

Straßenzustand ... Null Problemo.

 

Verkehr ... Digital. Auf den zahllosen Radwegen natürlich nix, aber gerade auf den Pässen und dort vor allen Dingen am Wochenende war die Wuzz los.

 

Versorgung ... Hey, wir sind mitten in Mitteleuropa, da gibt's nix zu meckern!

 

Vierwaldstätter See ... Schon vor 30 Jahren meine Einstiegsdroge in das Ländle, hat sich seit der Zeit nicht verschlechtert und weist mit Luzern am Rand ein Musterstädle auf.

 

Wallis ... Man saust auf herrlichen Radwegen an der Rohne entlang und kriegt Nackenstarre wegen der umliegenden Berge.

 

Wetter ... Tja, auch in der Schweiz kann es im Juli so 2 -3 Tage über 30 Grad haben, so die übliche Auskunft ... Von wegen! JEDER Tag übersprang diese Marke, manchmal plätscherte es mehr von mir runter als im Fluss nebenan.

 

Wind ... In dem diesjährigen Brutofen eher die Ausnahme.

 

 

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