Ajaccio ... Hauptstadt Korsikas mit einem Hauch von Metropole. Muss nicht unbedingt weiträumig umfahren werden, sollte man sich aber überlegen.
Anreise ... Mal wieder mit dem Flieger (LTU Düsseldorf - Olbia). Und von wegen italienische Lässigkeit: So fix hatte ich mein Rad noch nie!
Bastia ... Haupt-Fährhafen Korsikas und wird deswegen von vielen Reisenden sofort fluchtartig verlassen. Böser Fehler, Leute!
Berge ... Haben's in sich, auf beiden Inseln. Pässe über 1.000 m Höhe in unmittelbarer Meeresnähe sind keine Seltenheit, und will man's sich einfach machen, nervt Verkehr.
Bonifacio ... Korsisches Prunkstück im äußersten Süden und Touristen-Melkmaschine.
Calanches ... Rotgoldene Felsenpracht bei Piana, deren Formen selbst als Kulisse für einen Fantasy-Film zu abenteuerlich wären. Erste Wahl als a.) Wandergegend, b.) deutsche Landsleute treffen und c.) jede Menge Reisebusse genießen.
Cagliari ... Hauptstadt Sardiniens. Diese Metropole sollte man weiträumig umfahren.
Campingplätze ... Anfang Mai manchmal noch geschlossen, ansonsten massenhaft vorhanden. Das Exemplar bei Bonifacio glänzt durch seine zahlreichen Raupen, die in den Bäumen lauern und für massenhaft spitze Schreie unter den (weiblichen) Gästen sorgen.
Cap Corse ... Keine Ahnung, ob es da immer so windig ist ... wenn ja (und nicht nur deswegen) die Halbinsel am Besten im Uhrzeigersinn (weiß noch jemand, was das ist?) umrunden, Nachteil: Weniger Tiefblicke, Vorteil: Siehe Nachteil.
Capo Testa ... Bizarre Mondlandschaft im Norden Sardiniens, direkt beim Fährhafen Santa Teresa, dem Tor nach Korsika.
Corte ... Frühere Hauptstadt Korsikas und wie eine Bergfestung konstruiert. Restonica-Schlucht, Melo- und Capitello-See, die Stadt selbst - sogar bei meinem Hang zum permanenten Weitersausen fiel es schwer, da nicht wochenlang rumzuhängen.
Costa Smeralda ... Mehr als die Hälfte aller Sardinienreisenden macht hier ihre Ferien. Landschaftlich äußerst brauchbar, fällt einem doch der überaus künstliche Charakter der zahlreichen Feriendörfer auf. Allerdings muss ich zugeben, dass alles perfekt konstruiert ist - von Bettenburgen keine Spur.
Deutsch ... Gemeinsame Sprachbasis der meisten Reisenden auf beiden Inseln.
Englisch ... Hä?
Fahrrad - Highlights ... Um die Sache abzukürzen, hier nur die Gegenden, die nicht ganz so zum Schwärmen animieren: Mmh ... sitze jetzt seit 5 Minuten vor dem Rechner, und immer, wenn ich meine ... also ... sorry, mir fällt nix ein: Beide Inseln sind einfach der Kracher!
Fahrradfahrer ... Auf Sardinien gondelte ich scheinbar alleine rum, und auf Korsika kriegt man einen Muskelkater vom Grüssen ... ein bisschen unausgewogen, Leute!
Geldautomaten ... Wollen Sonntags offenbar ihre Ruhe haben, sind ansonsten generell zur Mitarbeit bereit. Eine kleine Reserve ist nicht die schlechteste aller Ideen!
Geschäfte am Sonntag ... Eher auf Korsika. Auf jeden Fall kann man Brot (Naja, Baguette eben) bunkern.
Korsika ... Auch Insel der Schönheit genannt. Verdankt diesen Namen vielleicht ausgefuchsten Marktstrategen, trifft aber auf jeden Fall zu. Eigentlich ist die Insel ziemlich klein, aber so raffiniert mit Sträßchen verziert, dass man geradezu in jeden Winkel hinein kriechen kann.
Raupen ... Bevölkern witzigerweise den Norden (Cap Corse) als lebender ... äh, nicht lange ... Straßenbelag und den äußersten Süden Korsikas. Dazwischen: Fehlanzeige!
Reisezeit ... 6 Wochen von Anfang Mai bis Mitte Juni.
Routenbeschreibung ... Eine "8" und Fahrrad - das assoziiert man normalerweise mit etwas ziemlich Unangenehmen. In diesem Fall ist es eine der herrlichsten Fahrradstrecken der Welt, wobei der obere Teil logischerweise aus Korsika besteht; Ok, mit 'ner kräftigen Beule rechts, weil ich den korsischen Osten nicht so prickelnd finde und mich lieber im Inland herumgetrieben habe. Wer's nachmachen will: Es ist egal, wo man anfängt, die Schwierigkeiten sind überall fast gleich. Hier geht's zur Karte.
Sardinien ... Wer nur zum Baden hierher kommt, wird der herben Schönheit dieser Insel nicht gerecht. Ist vielleicht keine üble Idee, nochmal hinzudüsen.
Sartene ... Juwel korsischer Architektur, mittlerweile - leider - ziemlich bekannt.
Wandern ... Gegen das Eldorado Korsika zieht Sardinien glatt die Loser-Karte, obwohl reichlich Ziegenpfade das Inland erschließen. Mmh ... vielleicht sollte man es dabei belassen.
Wetter ... Ganze zwei Regentage verteilten sich im Lauf von 6 Wochen gleichmäßig über beide Inseln ... und meine Wäsche ... nee, wirklich kein Grund zum Meckern. Ab Mitte Juni sollte man allerdings für einen gehörigen Stapel Bergtouren sorgen und sich nur noch zum Baden an die Küste begeben.