Reise ABC Südafrika Feb 2004

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Anreise ... Flug mit der LTU von Düsseldorf nach Kapstadt, knapp 12 Stunden. Ist ja schön, wenn man zu 'ner zivilen Zeit abfliegt und nicht die halbe Nacht im Bomber verbringt, hat nur den Effekt, dass man kurz vor Mitternacht als erstes das menschenleere Kapstadt zu sehen bekommt - mulmiges Gefühl in der Magengegend ist garantiert!

 

Afrikaans ... witziger Mix aus altem Holländisch, Deutsch und Zulu. Wenn man's als Deutscher liest, kann man den Inhalt eigentlich ganz gut verstehen. 

 

Atlantischer Ozean ... Also quasi die Fluten, die die Europäer sich mit den Südafrikanern "teilen". Verführt aufgrund seiner Temperatur auch im Sommer nicht gerade zu ausgiebigen Badefreuden. Den Walen dagegen ist's zwischen Mai und September gerade mal kühl genug, und so bekommen die Südafrikaner in dieser Zeit schwergewichtigen Besuch.

 

Berge ... Tja, da wollte ich eigentlich hin. Besonders beeindruckend sind die bis 3.000 m hohen Drakensberge, die das Königreich Lesotho einschließen, aber bis dahin hätte die Zeit eh' nicht gereicht. So "musste" ich mich mit den kleineren Ausgaben begnügen, die in der kleinen Karoo rumstehen, hey - war auch nicht übel ... naja, und vom Anspruch her war's sowieso reichlich.

 

Campingplätze ... gerade auf "meiner" Strecke zwischen Kapstadt und Port Elisabeth reichlich vorhanden. Guter Standard bei den sanitären Anlage, fast immer inklusive einer Badewanne (!). Die Versorgung mit schattenspendender Flora, gerade im Februar immens wichtig, war leider nicht immer gewährleistet, so dass ich an machen Tagen das Zelt fluchtartig um 7:00 Uhr morgens verlassen musste. Manche Plätze lockten noch mit einem Shop, wo es was zu beißen geben sollte, doch die habe ich in den seltensten Fällen offen gesehen (wurde aber einmal für mich auf Anfrage geöffnet)

 

Englisch ... ganz klar die Hauptsprache der Weißen und wird auch von vielen Schwarzen gesprochen. Trotzdem ist eine Konversation abseits der "weißen" Städte schwierig, da gerade in den Townships fast nur die jeweilige Stammessprache gesprochen wird.

 

Essen ... Schon alleine ein Grund, das Land zu besuchen. Einflüsse aus indischer, europäischer und afrikanischer Küche werden hier zu einem frischen Mix verarbeitet, der die reinsten Geschmacksexplosionen verursacht. Ach ja, die Briten beteiligen sich auch: Beim Frühstück bekommt man bevorzugt die englische Variante serviert, komplett mit Würstchen.

 

Fahrrad - Highlights ... beginnt mit der Kapregion südlich von Kapstadt, setzt sich mit großen Teilen der False Bay weiter östlich fort bis zum Kap Agulhas. Faszinierend im Inland hauptsächlich die Strecken im "Dunstkreis" der Halbwüste Klein Karoo, also um Oudtshoorn herum. Dass die Garden Route ein ziemlicher Hammer ist, haben dann auch schon eine ganze Menge Leute vor mir erkannt, allerdings ging mir der Verkehr auf der N2, von der man in dieser Gegend kaum runterkommt, ziemlich auf den Wecker, so dass als besonderes Schmankerl die Teilstrecken um den Tsitsikama Park herum erwähnt werden sollten.

 

Fahrradfahrer ... Hey Kollegen, was ist ?! OK, Rennradler gab's genug, aber als Radreisender ist man der Aufmerksamkeit aller Zeitgenossen absolut sicher  - nee, ich mein jetzt nicht die schlimmen Kerle; so gut wie jeder am Straßenrand brauchte erstmal einige Sekündchen, um zu verstehen, was sich da vor seiner Nase abspielt, bevor die Hand zum Gruß hochschnellte (und das tat sie fast immer).

 

Garden Route ... Grob gesagt die Küstenregion zwischen Mossel Bay und Port Elisabeth. Landschaftlich bestens versorgt, mit Pkws leider auch. Da, wo die R 102 parallel zur N2 läuft, ist's allerdings geradezu ein Radlertraum.

 

Indischer Ozean ... Wenn man am südlichsten Punkt Afrikas mit dem Gesicht zum Meer steht, das, was links von einem blubbert. Tendenziell wärmer als sein westlicher Kollege, aber aufgrund der heftigen Brandung (ja, genau, Surfer lieben Südafrika) lange nicht überall zum Baden geeignet.

 

Kapstadt ... Ganz einfach einer der schönsten Städte der Welt. Eine Mischung aus viktorianischem Flair (Long Street), moderne Flaniermeile (Waterfront) und 1.000 m hohem Kletterfelsen (Tafelberg). Da macht es auch nichts, dass die Einwohner - wie in jeder südafrikanischen Stadt - mit Einbruch der Dunkelheit ihre Buden verrammeln und die Innenstadt wie ausgestorben daliegt. 

 

Kap Agulhas ... Südlichster Punkt des afrikanischem Kontinentes, trennt atlantischen und Indischen Ozean (blöde Vorstellung ...). Im Gegensatz zum weitaus bekannteren Kap der guten Hoffnung nicht durch einen Naturpark geadelt und ziemlich unspektakulär.

 

Klima ... äh, das, was ich erlebt habe oder allgemein? Reicht es, das ich Mitte März schon wieder 2 Wochen in Deutschland bin und immer noch schnattere?? Ok, sachlich bleiben. Also, im Februar ist es heiss, bis 40 Grad, und windig, die Abende sind angenehm kühl; im Großen und Ganzen, sofern man genug Flüssiges einfährt, Wetter vom feinsten. 

 

Knysna ... "Herz" der Garden Route, fantastisches kleines Städtchen komplett mit eigener Lagune und jeder Menge Protzvillen.

 

Menschen ... Einfach prachtvoll. OK, die Weißen haben Bammel vor den Schwarzen und sind deswegen etwas verschüchtert (nicht in den großen Städten) aber Zuspruch, Freundlichkeit und Neugier sind einfach enorm, besonders bei etwas besser gestellten Schwarzen.

 

N2 ... Autobahnähnlich ausgebaute Hauptverkehrsstraße von Kapstadt nach Port Elisabeth. Ist auch für Radfahrer machbar und manchmal nicht zu vermeiden, durch den dicken Seitenstreifen teilweise garnicht übel. 

 

Oudtshoorn ... Hauptstadt der Straußenfans, Höhlenbewunderer und Gepardenstreichler, also: Lebt durch seine im Umland verstreuten Attraktionen, als Stadt nicht so prickelnd.

 

Preise ... Im Allgemeinen etwa 2/3 der Kosten in Deutschland. Trotzdem ist es kein Billigland für den interessierten Touristen, da gerade die vielen Parks mit gesalzenen Übernachtungspreisen zu Buche schlagen. Im Tsitsikama National Park musste ich 30 Euro für eine Zeltübernachtung abdrücken!

 

Reisezeit ... 4 Wochen, 29.1.04 - 26.2.04. Also Sommer, entsprechend unserem August. Südafrika ist eins der Länder, die man das ganze Jahr bereisen kann, nur sollte man die Haupturlaubszeit Mitte Dezember bis Mitte Januar meiden.

 

Routenbeschreibung ...  Hauptsächlich entlang der Küste, mit einigen Abstechern ins Inland, von Kapstadt nach Port Elisabeth. Hier geht's zur Karte.

 

Schlangen ... 2 große am Straßenrand, die vorher unliebsame Bekanntschaft mit Autoreifen gemacht hatten, 2 kleine und lebendige im Gebüsch. Welche? Keine Ahnung, sahen ziemlich grün aus. 

 

Sicherheit ... Ach ja, diese leidige Thema. Gut. Es gibt einige Regionen, die brandgefährlich sind, und zwar Johannesburg und die ehemalige Transkei. Persönlich löste sich bei mir nach einigen Tagen das dumpfe Gefühl in der Magengegend in nichts auf, und es gab auch in den 4 Wochen nicht eine einzige merkwürdige Situation. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass dieses Thema auch deswegen so hoch gespielt wird, damit die Arbeitsplätze der vielen Security - Leute erhalten bleiben - meistens Schwarze ...

 

Townships ... Jämmerliche Bretter- und Wellblechbuden abseits der "weißen" Städte. Klar gibt das gesellschaftlichen Zündstoff, und es ist vielleicht auch nicht die beste Idee, vom Rad zu steigen und eine fröhliche Sightseeing - Tour zu unternehmen, aber die Leute entlang dieser Siedlung lachen einen genauso an wie alle anderen: Irgendwann sieht man es als eine Lebensart, die genauso zum Alltag gehört wie die Luxusvillen der Weißen. 

 

Trinkwasser ... Null Problemo, überall gut. Wie immer sollte man da, wo einem separat Trinkwasser angeboten wird, dieses nicht aus der Leitung nehmen.

 

Tsitsikama National Park ... Südafrikas Vorzeige- Waldgegend an der Garden Route. Im Westen beginnt der T.N.P. mit dem Natures Valley, ein bezaubernder, ruhiger Ort. 50 KM weiter folgt dann der "Höhepunkt" mit dem Storm River Mouth, hm ... für meinen Geschmack zuviel Trubel, den man allerdings sehr gut zurück lassen kann auf einem der zahllosen Wanderwege.

 

Wale ... Anfang Mai wird's den Burschen am Südpol zu kalt, und sie kommen zu Besuch. "Hauptstadt" der Walbeobachter ist Hermanus, da wird man von den Viechern schon nassgespritzt, wenn man nur am Strand spazieren geht. Im Februar war von den Typen natürlich keiner zu sehen.

 

Wind ... kommt im Sommer mit einer ziemlichen Penetranz meist von Südost, hat mir also schwer zu schaffen gemacht. In Verbindung mit der ungewohnten Hitze und der immer sehr welligen Strecke der Hauptgrund für mein langsames Vorwärtskommen.

 

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