Anreise ... Das Sparticket der Deutschen Bahn (guter Witz, ne?) brachte mir erst eine saftige Verspätung und dann einen missgelaunten Abend im Hotel ein. Die Rückreise von Bayern aus reizte zwar nicht so zum Gebrauch unanständiger Wörter, war aber mit 110 Euro ganz schön happig.
Berge ... Erst hab ich sie vermisst, dann (nee, nicht wirklich) gehasst. Wie immer saugten die Mittelgebirgs-Etappen mehr Energie ab als die ganz hohen Dinger - vom Großglockner mal abgesehen.
Bozen ... Vorwiegend deutschsprachige Stadt, Tor zu den Dolomiten - in meinem Fall war's eher die Ausgangstür. Hat mit dem ältesten nachgewiesenen Bergunfall der Geschichte 'ne echte Attraktion und ist als Stadt allein schon ein paar Tage wert.
Campingplätze ... Für die größten Überraschungen sorgten die Teile in Roßfelden (Meierhof) und Lavamünd (Zelten im Garten).
Deutsch ... Von wegen Italien ... Es macht schon enorm Eindruck, wenn man in den Geschäften in Bozen sieht, wie Kunden und Verkäufer blitzschnell zwischen den Sprachen wechseln.
Donau - Radweg ... Fängt mit mächtigem Getöse an, um dann zur Normalkost für sensationsverwöhnte Weltenbummler zu schrumpfen. OK, das Teil ist gut beschildert und zieht immer wieder überraschende Teilstücke aus dem Ärmel, also im Grossen und Ganzen - macht Laune.
Fahrrad - Highlights ... man möge mir verzeihen, dass ich den Donau-Radweg nicht so heiß und innig liebe ... allerdings ist das Teilstück Tuttlingen - Sigmaringen allererste Sahne. Danach gab's in Österreich Sensationen pur und ohne Lücken, wobei Drau- und Gailradweg als Empfehlung für Flachland-Puristen gelten können.
Fahrradfahrer ... Traten ausgerechnet am Großglockner rudelweise auf. Naja, und längs der Donau scheint eh' jede andere Fortbewegungsweise verboten zu sein ...
Geschäfte am Sonntag ... Hey, sogar in Österreich!
Großglockner ... Knochenzermahlende Herausforderung für Radreisende und heiß geliebt von Motorradfahrern. Wer's richtig hart mag, steigt vom Norden aus hoch.
Reisezeit ... Knapp 6 Wochen von Mitte Juli bis Ende August.
Routenbeschreibung ... Von der Donauquelle bis kurz vor Passau, dann kamen die Freuden der Bergtouren zunächst im Bayrischen Wald auf mich zu. Setzte sich fort in Österreich (Waldviertel). Nach dem obligatorischen Wien-Besuch wurde die Grenze zu Ungarn und Slowenien tangiert, bevor es nach Italien und den Dolomiten hinein ging. Einen hammerharten Kreis später spielte sich dann das Finale am Großglockner ab, bevor mich Deutschland - na gut, Bayern - wiederhatte. Hier geht's zur Karte.
Waldviertel ... Österreichische Fortsetzung des Bayrischen Waldes und benimmt sich wie dessen großer Bruder: Noch mehr Muskeln (äh, Hügel) und viel schweigsamer (verkehrsmäßig).
Wandern ... Ehrlich, ich hatte es vor! Gelegenheit gab's natürlich genug, aber die Dolomiten blickten so finster auf mich herab, dass ich eingeschüchterter Zwerg lieber weiterzog ...
Wetter ... Kann nicht meckern. Zwischendurch wurde mir zwar die Nützlichkeit einer festen Regenjacke nachdrücklich demonstriert, aber meistens schwankte es zwischen optimal und könnte-was-kühler-sein.