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14. Mureck - Lavamünd: "Goldene Drau"

Ach was, auf geht’s! Langsam kurbele ich mich empor bei 30° im Schatten, den es prompt auch nur sehr spärlich gibt – also: Ausnutzen, was kommt, rasten, trinken, weiter. Dieser Rhythmus reicht für das erste Drittel, dann wird’s etwas kühler, als die 1.000 Meter Höhe überschritten werden. Während einer weiten Schleife, in der es endlich wieder flacher wird, kann ich ausgiebig den Blick auf die Landschaft genießen, die mich heute morgen noch ausgiebig beschäftigt hat und nun tief unter mir liegt. Eine ganze Weile ist’s recht einfach, das macht mich misstrauisch: Mit Recht, denn 2 KM vor der Passhöhe fängt die letzte Gemeinheit mit über 12 % an und begleitet mich bis zum finalen Jubelschrei. Die ganze Zeit haben mich motorisierte Zweiradkollegen “begleitet“, und so erwartet mich, kaum, das die Abfahrt begonnen hat, eine von Motorrädern heftig umlagerte Imbissbude. So sieht mich der späte Nachmittag, gemütlich mampfend, inmitten einer etwas irritiert schauenden Menge stehend. Die Abfahrt gehört zu den herrlichsten Momenten nicht nur dieser Tour: Die Abendsonne vergoldet den weit unten liegenden Fluss, die Drau, die hier mit gewagten Windungen das schöne Kärnten verziert. Die äußerst steile Straße verkrampft zwar etwas die Hände, doch ich fühle mich saugut, als die Strecke und der Tag in Lavamünd endet. Da mal wieder kein Campingplatz in Reichweite ist ... “Hey, suchen Sie einen Zeltplatz ?“ Ein etwa siebenjähriger Junge führt mich zu seinen Nachbarn, die in ihrem, mit gut bestückten Apfelbäumen verzierten, Garten ein wahres Camperparadies errichtet haben, und das auch noch für einen sehr kleinen Preis – ja, ist denn schon Weihnachten?