Anreise ... Nach einem Abschiedfrühstück mit meiner Holden, das sich natürlich ein bisserl hinzog, ging es - zum ersten Mal mit ein wenig Wehmut im Herzen - ohne Umwege direkt auf die Piste, immer noch die Beste aller Möglichkeiten. Zurück stellte die mir Bahn aufgrund von Bauarbeiten kostenlos ein kleines Abenteuer zur Verfügung: Kalle und Fahrrad wurden teilweise neben den Gleisen busmäßig umgeleitet ... Hat aber dann doch funktioniert.
Berge ... Jo, genau da wollte ich hin. Klar, die Zielregion strotzt nur so von de Dingern, aber auch unterwegs gabs zwischendurch jede Menge netter Hügel - allerdings meist zur Seite. Bis auf den Umstand, dass die Reise am Rhein begann und auf fast 1.000 m Höhe endete, gab's eigentlich nur im Bereich Jagst und Alp Anlass, vermehrt keuchende Laute auszustoßen.
Campingplätze ... Mutierten dieses Jahr mehrheitlich zu bequemen Hotelzimmern. Allerdings hielt ich mich in Heidelberg und Regensburg jeweils 2 Nächte auf der grünen Wiese auf, ist dann doch immer wieder nett.
Fahrrad - Highlights ... Neckar, Jagst und ganz besonders Isar.
Isar ... In meiner Jugend gab's die Polizeiserie "Isar 12", ansonsten war mir das Müchner Flüßchen kein Begriff. Aber Hallo, mächtig großer Fehler! Gut, für Asphaltpuristen ist der Radweg nicht wirklich ideal, aber wer (wirklich gute) Waldpfade auch mit dem Raderl liebt und die Einsamkeit sucht, kommt voll auf seine Kosten. Es macht durchaus Sinn, wie ich die Strecke von der Mündung bis zur Quelle zu bereisen, dann haste erst 200 KM Urwald, kannst dann ein bisserl im Englischen Garten abhängen und bist dann gut gerüstet für den Sturm in die Bergregion (sofern du die grauslige Beschilderung im Grunewald überlebt hast).
Jagst ... Garantiert ein friedliches, durchaus abwechslungreiches Auf und Ab in einer Region, in der stellenweise die Zeit stehen stehengeblieben zu sein scheint (so ab ausgehendes Mittelalter etwa)
Fahrradfahrer ... Wenn man die Radwege entlang von Flüssen, und dann auch noch in Deutschland, attackiert, ist gute Gesellschaft garantiert.
München ... Der Isarradweg teleportierte mich direkt hinein in den Englischen Garten, das ist Genuss pur inmitten der Großstadt. Bin dann ganz schnell durchgehuscht, nur um anschließend im Grunewald voll vor die Pumpe zu flitzen - orientierungsmäßig. Liebe Münchner, sidde so jot und stellt doch noch ein paar Schildchen auf mit nem Pfeil drauf und dadrunter steht dann "Isar Radweg hier entlang", bitte.
Neckar ... Dieses Radl-Paradies gefiehl mir so gut, dass wir uns im nächsten Jahr der gesamten Strecke angenommen haben.
Reisezeit ... Ende Juli bis Anfang August.
Rhein ... Die Strecke rauf bis Bingen ist für nen Kölner Radler ja so was wie ein Besuch in der Nachbarschaft; weiter ging's dann bis Mannheim, über Mainz - durchaus empfehlenswert, gerade für Streckenhungrige.
Routenbeschreibung ... Der Rheinradweg wurde ab Köln mal auf der rechten, mal auf der linken Seite beehrt, unterbrochen von nem kleinen Abstecher nach Bad Ems. Es folgten die entzückenden Strecken an Neckar und Jagst, um anschließend die Ostalp hinaufzukeuchen und sich dann an der Donau wiederzufinden. Vorfinale an der selbigen und wunderbarer Abschluss längs der Isar. Hier geht's zur Karte.
Wetter ... (Fast) Sonne pur inklusive Hitzeschlacht um Mannheim herum