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25. Heiligenblut - Fusch: "Puh ..."

Nach einer verwegenen Abfahrt stehe ich wieder an der Kreuzung, und nun geht die Strecke endgültig daran, meine Beine in Mus zu verwandeln. Drei lange, schwere Schleifen dauert es, dann sehe ich hoch über mir sich immer enger zuziehende Serpentinen lauern: Die Passhöhe ist in Sicht! Mittlerweile sind die berauschenden Aussichten einer kargen Hochfläche gewichen, so dass ich mich auf den letzten KM wie in einer anderen Welt fühle. Geschafft! Ein unbepackter Kollege, mit dem ich vorhin so eine Art Zeitlupen-Rennen "ausgefochten" habe, streckt mir zur Begrüßung wortlos einen halben Apfel entgegen; meine Gefühle in diesem Moment kann man sich sicher vorstellen (von der geschmacklichen Explosion nach 5 Liter Wasser mal ganz abgesehen). Die Freude weicht einer leichten Ernüchterung, als ich erkennen muss, dass es nach einer kurzen Abfahrt nochmal höllisch hinaufgeht. Zwischendurch wird der Blick frei auf einen wahrhaft gigantischen Felsenkessel, Fotolinse und Verstand kommen einfach nicht mehr nach. Der Körper auch nicht, im letzten Stück hinauf geht’s mir fast wie seinerzeit Schneewittchen. Doch der Apfel bleibt drin und ich auf der Straße, die nun endlich ihren höchsten Punkt erreicht hat. Bis 78 KM/h gibt es jetzt auf die Reifen, ich stürme bergab, überhole sogar ein paar PKW, die der 12 %igen Rutsche nach unten wohl etwas misstrauen. Der Tag läuft allmählich aus und mündet überraschend in einem kleinen, gemütlichen Dorf, das als entscheidendes Argument seinen auf meiner Karte nicht verzeichneten Campingplatz in die Diskussion einbringt.