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17. Hermangor - Ravascletto: "Finale Tunnels"

Am Anfang zeigt er gleich die Zähne, nur um sie bald wieder weitestgehend verschwinden zu lassen. Dafür beginnt es wieder zu tröpfeln, in der Hoffnung auf eine kurzlebige Vorstellung ziehe ich mich nicht großartig um. Der heftige Epilog dieser feuchten Einlage beginnt, als ich die finalen Tunnels erreiche; in Gedanken bedenke ich Petrus mit einem ausgestreckten Mittelfinger – den hat er gesehen! Zwei KM vor dem Pass und nun natürlich ohne die schützenden Wände (eigentlich ging es mir mehr um die Dächer) erwischt mich eine gekonnte Zugabe, dazu noch auf dem steilsten Abschnitt. Klatschnass erreiche ich die (unbesetzte) Grenze, im Schutz des Zollhäuschens versuche ich mit Hilfe der staubtrockenen Regenjacke meinem Körper ein Mindestmaß an Behaglichkeit vorzugaukeln. Der Regen hält an und vermiest mir ein wenig die lange Abfahrt, auf der ich mich im Geiste für die neuen Bremsen bedanke, die trotz nasser Felgen brav ihre Pflicht erfüllen – ist auch bitter notwendig, neben der Straße geht es schroff und tief hinunter, so dass ich noch ein wenig ehrfürchtiger als sonst das faszinierende Panorama bewundere. In Parleuzza enden Kälte, Regen und die Abfahrt, sofort wird mir mächtig warm. Kurz hinter dem Ort taucht ein Schild auf: Campingplatz  - 8 KM. Na, das ist doch genau das Richtige für den lieben Jung! Doch so einfach, wie ich mir das vorstelle, läuft hier nichts, diese letzte Strecke ist eine einzige Bergprüfung; besonders der letzte Teil lässt mich fast verzweifeln. Die Belohnung besteht in einem wunderschönen Platz, in Terrassen hoch über der Stadt angelegt mit einem prächtigen Blick auf die nächsten Berge – und Warsteiner Pils in der Taverne: Willkommen in Italien!