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10. Krumau - Wien: "Tote Hose hier"

Eigentlich hatte ich gehofft, dass diese vielen Serpentinen da, direkt neben dem Zeltplatz, nicht den Anfang der heutigen Tour bilden würden, und schon garnicht in dem Regenwetter, das mich gerade heimsucht ... Zum Glück kann ich die Regenjacke schon bald ablegen, warm ist es nämlich auch noch, und ich schmore ganz schnell im eigenen Saft.  Oben angekommen, bleibt's wellig, aber erträglich - bis auf den Umstand, dass der gestrige Tag meine Muskeln in einen Haufen dumpf protestierender Gemeinwesen verwandelt hat. Nach wenigen KM knickt die Strecke nach links ab, ich folge einer flachen Schnellstraße, die zum Glück großzügig mit Radwegen verziert ist. Leider erweist sich auf diesem Abschnitt der Wind als äußerst entgegenkommender Zeitgenosse, so dass diese etwas langweilige Strecke einen ausgesprochen zähen Charakter annimmt. So bin ich froh, als ich dieses Zeugnis modernen Straßenbaus wieder verlassen kann und nehme Kurs auf das Kremstal, das in vielen Windungen hinab bis zur Donau führt und nicht nur durch diesen, äußerst entspannenden Aspekt besticht, sondern auch mit Burgen, hübschen Dörfern und beeindruckender Landschaft das Highlight des Tages bildet. Hallo Donau! Bist was breiter in den Hüften geworden, ich hoffe. du erkennst mich noch - den Knaben, der möglichst mit einem Affenzahn an deinem Rand entlang saust. Das hält so 40 KM an, dann deuten einige Hügel am Horizont an, dass mein Ziel einen üppigen Vorbau besitzt. Der nennt sich Wiener Wald, und es geht heftig zur Sache: Erst drei KM steile Serpentinen, dann weitere zehn im Mittelfeld der Härtescala, zum Schluss nach einer steilen Abfahrt nochmal 12%, einen KM lang, im dicksten Feierabend-Verkehr und im wieder aus dem Tiefschlaf aufgewachten Regen. Es klatscht den ganzen Abend lang - ist auch gut, so hört man wenigstens den brausenden Verkehr nicht so stark, der den hiesigen Zeltplatz beschallt.