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6. Roßfelden - Haidmühle: "Bayrischer Wald vom Feinsten"

Geplant hatte ich eigentlich, bis Wien den Donauradweg zu nutzen, aber irgendwie hat gestern Abend meine interne Planungsabteilung geschlossen gekündigt. Also, Donau ade, jetzt wird gestemmt bis zum letzten Ritzel! Die ersten 7 KM kann ich die müden Knochen noch gemütlich anwärmen, dann folgen einige rabiate KM, die mir gleich zeigen, wo der Hammer hängt. Und  doch ist es prachtvoll, ja, so will ich's  haben, mein Herz singt (ich auch, aber zum Glück ist's hier ja nicht so stark besiedelt). Vor der bekannten, starken Steigung auf der Hauptstraße - mittlerweile habe ich zu meiner "Winteranfahrt" aufgeschlossen - werfe ich Traubenzucker ein, hilft wie immer und in diesem Fall genau bis Grafenau. Dort adoptiere ich eine gewaltige Portion Käsespätzle, die mir prompt auf der nächsten Steigung quer im Magen liegt, mittlerweile gibt's 12 % und mehr auf die Waden. Nach einer Stunde sind sowohl Völlegefühl als auch Gnadenhämmer Geschichte, geradezu lässig erreiche ich Mauth, wo ich fasziniert auf den Anfang der Drei-Königs-Loipe starre: Eingang noch da, Schnee weg, ich erkenne es kaum wieder; und irgendwie mag ich es auch nicht, ohne das weiße Zauberpulver wirkt die Gegend so ... profan. Da ich die Hauptstraße Richtung Prag vermeiden will, bleibt mir nur die Hintertür über Phillipsreut, was nochmal eine reichliche Stunde heftiger Arbeit mit sich bringt, in der heißen Nachmittagssonne  eine durchaus erschöpfende Maßnahme. Endlich ist das Vorfinale erledigt, ich sause die Eingangsschikane, die im Winter so manchen Autofahrer schon von der Nützlichkeit solider Schneeketten überzeugt hat, mit teuflischen 66,6 KM/H hinunter, muss ich dann nochmal 4 KM lang heftig arbeiten - komisch, auf Langlaufskiern geht's irgendwie einfacher. Endlich stehe ich vor der Tür des Sporthotel Moldau, Garant für gemütliche Winternachmittage und gemanagt von der ziemlich überraschten, aber sichtlich hoch erfreuten Familie Kerner.