12. Morteau -Yverdon
So ganz vertrauenerweckend ist das Wetter auch am nächsten Morgen noch nicht, und meine entsprechenden Erwartungen werden überreichlich erfüllt. Es drängt mich wieder zur Schweiz hinüber, dort hoffe ich, aus dem Dauergetröpfel herauszukommen. Zunächst bleibt es noch halbwegs trocken, auf einer winzigen Straße steige ich steil hinauf zu den Eidgenossen. Kaum habe ich die Grenze und den härtesten Teil hinter mir - erraten, jede Menge Wasser von oben. Zwei langgezogene Steigungen mit entsprechend nasskalten Abfahrten später mache ich ausgekühlt in Fleurer Pause, überlege schon, ob ich den Tag hier am frühen Nachmittag beenden soll. Doch so allmählich nimmt der graue Himmel einige erkennbare Strukturen an, und tatsächlich zeigen sich bald ein paar blaue Stellen. Naja, kalt wird mir nun so schnell nicht mehr, steil bergan führt nun die Straße, hinauf nach St. Croix. Das Wetter kann sich nicht so recht entscheiden, sonnige Abschnitte räumen immer wieder zugunsten äußerst undichten Wolken ihren Platz am Himmel, doch jetzt ist es wurscht, ich will nur noch runter nach Yverdon am schönen Lac de Neuchatel. Und da schimmert es auch schon durch die Wolkenmasse durch, ein paar Meter noch - und abwärts läuft die Maschine, zig KM lang, natürlich im Regen; aber endlich sehe ich nur noch blauen Himmel über mir, die abartig dunklen Berge bleiben zurück ...