Ein langer, schwerer Anstieg noch, dann befinde ich mich in Tintagel und werde von Tourismus pur umtobt: King Arthur‘s Pub hier, Merlin‘s Cave dort, Kutschfahrt zur Burg, ich mach‘s zu Fuß. Es ist nicht mehr allzu viel übrig von dem einstmals hochaufragendem Gemäuer, das ein Artus-seliger Fürst vor 1.000 Jahren hier in die Steilküste gestellt hat, aber ein phantastischer Spaziergang mit wunderbaren Aussichten ist‘s allemal. Die 5 Euro Eintritt versauen den Spaß allerdings ein bisschen ... aber ich überwinde mich genauso wie die hier plötzlich in Massen auftretenden Landsleute, auf dieser Reise werde ich ansonsten weitestgehend von deutschen Tönen verschont. Gegen 14.00 Uhr geht es weiter, nach Steigung, Verwirrung, starker Steigung, wieder orientiert, langer Steigung – wäre ich doch bloß auf der "B“ geblieben, aber ich Rübennase wollte ja abkürzen – kommt die Überraschung des Tages. Eine lange, leichte, windarme Straße auf der ich richtig Gas geben kann, ich glaub es einfach nicht. Bis Wadebridge geht die Herrlichkeit, landschaftlich nicht der Riesenhit, aber ungemein entspannend und sehr förderlich für die Psyche: Ich hab‘ schon geglaubt, es läge an mir, dass ich nur noch im Schneckentempo vorwärts komme. Es ist jetzt 16.00 Uhr, es darf noch etwas mehr sein, trotz wieder einsetzender, stark erhöhter Luftfeuchtigkeit. Also, rauf auf die brausende "A“, eine Alternative sehe ich nicht; doch die 12 KM vergehen schnell, dann ist der Abzweig da und kurz vor der Stadt gleich mehrere Zeltplätze in Sicht. Noch keine 18.00 Uhr, äh – was soll ich hier eigentlich schon?