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23. Rasen-Antholz - Lienz: "Und wieder Österreich"

Statt frischer Brötchen schlürfe ich also am nächsten Morgen das Reserve-Süppchen, als unerwartete Zugabe frischen Espresso von der Nachbarin. Dann wird's sofort heftig, satte 12 % Steigung fast vom Start weg. Aua ... In zwei weiten Schleifen erreiche ich den 300 m höher gelegenen See, er wimmelt vor Touristen – gut ausgeruhten Touristen, die mir schnaufenden Wrack nur einen mitleidigen Blick zuwerfen. Die paar flachen Kilometerchen danach wirken durchaus motivierend, stolz fahre ich an der langen Autoschlange vorbei ... hey, was wird das hier? Ah, kapiere, die rote Ampel da vorne regelt die Zufahrt zum Sattel, jetzt blicke ich die Methode: Eine Viertelstunde lang geht's auf Grün, die nächste ist dient zum Erreichen der anderen Seite, dann starten die Kollegen von Österreich aus. Nötig ist das Spiel auf jeden Fall, die Straße weist gerade mal eine bessere Schreibtischbreite auf. Ich erreiche einige schöne Aussichtspunkte; tief geht der Blick hinunter auf den See und die mächtige Kette des Riesenferner Gebirges, dessen gewaltige Dimensionen hier, auf halber Gipfelhöhe, viel besser auszumachen sind. Ich lasse die Auspuffliebhaber passieren, danach geht's in aller Ruhe weiter; wenn auch äußerst mühsam: Südtirol lässt mich offenbar nur ungern ziehen und macht es mir heute besonders schwer. Das Finale weist etliche heftige Kurven auf, gewürzt mit traumhaften Aussichten und einer Grenze, die sich genau oben auf dem Pass befindet.