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19. Auronzo - Valparola-Pass: "Paso el Falzarego"

Der Weg wird mühsamer, dagegen der Verkehr weniger. Bis 12 % Steigung lassen mich den gestrigen Ruhetag als richtige Maßnahme sehen, schwer genug ist's auf jeden Fall. An der Kreuzung zum "3-Zinnen-Nationalpark" schwenke ich nach links Richtung Cortina. Es wird leichter, als Ausgleich erreiche ich die Passhöhe im strömenden Regen. Da lohnt sich doch mal wieder dicke Kleidung bei der Abfahrt und das stückchenweise Entblättern zwischendurch... In Cortina finde ich kein Geschäft, das genügend leichte Nahrung anbietet (dafür jede Menge Touri-Rummel, den ich lieber vermeide); macht nichts: Müsliriegel und gesalzene Nüsse, meine oft und gern missbrauchten Notreserven, helfen mir auf den nächsten Pass hinauf. Der heißt Paso el Falzarego und ist eine lange, beschwerliche Angelegenheit, die auch noch von so viel Verkehr garniert wird, dass es manchmal wie in einer Tiefgarage riecht. Zu allem Überfluss ist das typisch italienische Wetter heute sehr feucht, bessert sich jedoch weiter oben, so dass die letzten 500 Höhenmeter eine durchaus repräsentative Nachmittagsbeschäftigung darstellen. Ich bemerke, dass trotz meines typischen Schleichgangs – 20 Kilo Gepäck und Wasser wollen ja erst mal hochgeschubst werden – sich alle paar Augenblicke die Aussichten ändern, jeder Riese zur Seite scheint unendlich viele Aspekte aufzuweisen. Das Fahrrad erweist sich als ideales Mittel zur Erfahrung einer Landschaft, wie sie auf der Welt wohl nicht ihresgleichen hat. Gegen 17.00 Uhr erlösen mich Passhöhe und ein sauteures, aber ebenso gutes Schinkenbrot von meinen konditionellen und organischen Nöten.